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Facharzt Innere Medizin: Dein Leitfaden durch die Weiterbildung in Deutschland

Aktualisiert: 13. Okt.

Facharzt Innere Medizin-Leitfaden Weiterbildung


Die Weiterbildung zum Facharzt Innere Medizin ist für viele Ärzt:innen ein bedeutender Meilenstein – ob direkt nach dem Medizinstudium oder im Rahmen eines Anerkennungsverfahrens aus dem Ausland. Doch der Weg dorthin ist nicht immer klar strukturiert: Unterschiedliche Regelungen je nach Bundesland, sprachliche Hürden, organisatorische Herausforderungen und offene Fragen zur Weiterbildungsordnung machen die Planung oft komplex.

In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Überblick über die Facharztausbildung Innere Medizin in Deutschland: Von den Voraussetzungen über den Ablauf bis hin zu praktischen Tipps, wie du deine Weiterbildung effizient und zielgerichtet gestalten kannst. Egal, ob du gerade erst anfängst oder bereits mittendrin bist – dieser Leitfaden hilft dir, den Überblick zu behalten und deinen Weg zum Facharzttitel sicher zu meistern.



Warum die Weiterbildung Innere Medizin eine gefragte Wahl ist

Die Innere Medizin zählt zu den vielseitigsten und zentralsten Fachgebieten der modernen Medizin. Sie bildet die Grundlage für viele Schwerpunktweiterbildungen, wie Kardiologie, Gastroenterologie, Nephrologie, Endokrinologie, um nur einige zu nennen – und bietet damit eine breite fachliche Basis und zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten.

Für viele angehende Fachärzt:innen ist die Weiterbildung Innere Medizin besonders attraktiv, weil sie sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Versorgung eine zentrale Rolle spielt. Die enge Betreuung von Patient:innen mit chronischen und akuten Erkrankungen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und der hohe wissenschaftliche Anspruch machen dieses Fachgebiet anspruchsvoll – aber auch äußerst erfüllend.

Auch für internationale Ärzt:innen ist die Facharztausbildung in der Inneren Medizin in Deutschland häufig das Ziel. Die vergleichsweise klar strukturierte Weiterbildung, das breite Einsatzspektrum und die hohe Nachfrage nach Fachkräften eröffnen stabile Karrierechancen. Wer bereit ist, sich kontinuierlich fortzubilden und Verantwortung zu übernehmen, findet hier einen zukunftssicheren beruflichen Weg.



Voraussetzungen & Ablauf der Facharztausbildung Innere Medizin

Die Facharztweiterbildung Innere Medizin ist in Deutschland streng geregelt – und folgt einem modularen Aufbau, der aus Basisweiterbildung und Schwerpunktweiterbildung besteht. Die genauen Inhalte sind in der jeweiligen Weiterbildungsordnung der zuständigen Landesärztekammer definiert und orientieren sich an der (Muster-)Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer.


1. Voraussetzung: Approbation als Arzt oder Ärztin


Für deutsche Mediziner:innen erfolgt die Approbation nach abgeschlossenem Studium und bestandenem dritten Staatsexamen. Internationale Ärzt:innen müssen vor Beginn der Weiterbildung die Gleichwertigkeit ihres Abschlusses nachweisen – je nach Fall über Fachsprachprüfung (FSP)(aus einem EU-Land), Kenntnisprüfung oder direktes Anerkennungsverfahren auf Gleichwertigkeit der Ausbildung (Drittländer). Erst mit der Approbation darf eine anerkannte Facharztweiterbildung begonnen werden.


2. Basisweiterbildung Innere Medizin (36 Monate)


Die ersten drei Jahre (36 Monate) umfassen die sogenannte Basisweiterbildung Innere Medizin, die für alle internistischen Facharztrichtungen identisch ist. Sie wird in der Regel im stationären Bereich einer Klinik absolviert und deckt grundlegende Inhalte der Inneren Medizin ab, wie z. B.:


  • Notfallversorgung

  • diagnostische Verfahren

  • Behandlung häufiger internistischer Krankheitsbilder

  • interdisziplinäre Zusammenarbeit


Ein Teil der Basisweiterbildung kann auch in der Intensivmedizin, Notaufnahme oder ambulanten Versorgung stattfinden, abhängig von der Weiterbildungsstätte und Landesärztekammer.


3. Schwerpunktweiterbildung (24 Monate)


Nach der Basisphase folgt eine zweijährige Schwerpunktweiterbildung (24 Monate) in einem spezifischen internistischen Teilgebiet. Mögliche Schwerpunkte sind zum Beispiel:


  • Kardiologie

  • Gastroenterologie

  • Nephrologie

  • Endokrinologie & Diabetologie

  • Hämatologie und Onkologie

  • Pneumologie

  • Rheumatologie


Der gewählte Schwerpunkt bestimmt letztlich den Facharzttitel, z. B. „Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie“.

Alternativ ist auch der Abschluss als Facharzt für Innere Medizin ohne Schwerpunkt möglich – dieser ist allerdings weniger verbreitet und nicht in allen Bundesländern gleich anerkannt bzw. vorgesehen.


4. Dokumentation & Prüfung


Alle Weiterbildungsinhalte müssen im elektronischen Logbuch dokumentiert und von der zuständigen Ärztekammer anerkannt werden. Die Weiterbildung endet mit der Facharztprüfung, einem mündlich-fachlichen Prüfungsgespräch vor der Ärztekammer.



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Was die Weiterbildungsordnung Innere Medizin vorschreibt

Die Weiterbildungsordnung (WBO) ist das zentrale Regelwerk, das den Ablauf und die Inhalte der Facharztweiterbildung in Deutschland definiert. Jede Landesärztekammer erlässt ihre eigene Weiterbildungsordnung, orientiert sich dabei aber an der sogenannten

(Muster-)Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer. Diese legt den Rahmen für Dauer, Inhalte, Kompetenzbereiche und Prüfungsanforderungen fest – und wird regelmäßig an medizinische Entwicklungen angepasst.


Struktur der Weiterbildung laut Weiterbildungsordnung


Die Weiterbildung Innere Medizin gliedert sich, wie bereits beschrieben, in zwei Phasen:


  1. 36 Monate Basisweiterbildung Innere Medizin

  2. 24 Monate Schwerpunktweiterbildung in einem Teilgebiet der Inneren Medizin


In der WBO ist genau festgelegt, welche Inhalte und Kompetenzen in beiden Abschnitten erworben werden müssen. Dazu zählen:


  • klinisch-praktische Erfahrungen in Diagnostik und Therapie

  • der selbstständige Umgang mit internistischen Notfällen

  • die Anwendung bildgebender und funktioneller Verfahren

  • interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation

  • Kenntnisse zu ethischen, rechtlichen und ökonomischen Grundlagen


Ein wichtiger Aspekt der neuen Weiterbildungsordnung ist der Fokus auf kompetenzbasiertes Lernen: Nicht nur die Zeit, sondern vor allem die Qualität der erworbenen Fähigkeiten zählt.


Pflicht zur Dokumentation im elektronischen Logbuch

Seit Inkrafttreten der neuen WBO müssen alle Ärzt:innen ihre Weiterbildung digital dokumentieren – über das elektronische Logbuch (eLogbuch) der Bundesärztekammer.


Darin werden:

  • absolvierte Zeiten und Tätigkeiten

  • Rotationen in verschiedene Bereiche

  • erworbene Kompetenzenvon Weiterbildungsbefugten bestätigt und für die spätere Facharztprüfung nachgewiesen.


Abweichungen je nach Bundesland


Auch wenn sich die Landesärztekammern an der Muster-WBO orientieren, kann es regionale Unterschiede geben – zum Beispiel bei:


  • der Anrechenbarkeit bestimmter Zeiten (z. B. Notaufnahme oder Forschung)

  • der Anerkennung von Abschnitten aus dem Ausland

  • der Dauer oder Organisation der Prüfungsverfahren


Daher ist es wichtig, sich frühzeitig bei der zuständigen Ärztekammer über die landesspezifischen Vorgaben zu informieren – insbesondere bei einem geplanten Bundeslandwechsel während der Weiterbildung.



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Tipps für eine erfolgreiche Facharztausbildung Innere Medizin

Die Facharztweiterbildung ist ein intensiver, mehrjähriger Prozess – umso wichtiger ist eine klare Planung von Anfang an. Mit den richtigen Entscheidungen zu Beginn kannst du spätere Umwege, Frustration oder Zeitverlust vermeiden. Hier sind zentrale Empfehlungen für einen erfolgreichen Start und Verlauf deiner Weiterbildung:


1. Klinik gezielt nach Schwerpunkt auswählen


Wenn du bereits weißt, in welchem Schwerpunkt du dich später weiterbilden möchtest – etwa Kardiologie, Gastroenterologie oder Pneumologie – lohnt es sich, schon für die Basisweiterbildung gezielt ein Krankenhaus zu wählen, das diesen Schwerpunkt anbietet. Viele Kliniken verfügen über Weiterbildungsbefugnisse sowohl für die Basis- als auch für die Schwerpunktweiterbildung. So kannst du beide Abschnitte idealerweise am selben Standort absolvieren und von Kontinuität, etablierten Teams und einer durchgehenden Lernstruktur profitieren.

Zudem kannst du bereits in der Basiszeit praktische Erfahrungen im gewünschten Fachbereich sammeln, dich bei Oberärzt:innen und Weiterbilder:innen positionieren und frühzeitig Kontakte aufbauen.


2. Sprachliche Hürden ernst nehmen – aber planbar lösen


Gerade für internationale Ärzt:innen ist die Fachsprachprüfung (FSP) eine der ersten großen Hürden. Vorbereitungskurse, Tandem-Programme oder das gezielte Üben von Arzt-Patienten-Gesprächen im klinischen Alltag helfen, die Prüfung erfolgreich zu bestehen.Tipp: Sprich offen mit der Klinik über deinen Sprachniveau-Stand – viele Häuser bieten Unterstützung an, manche akzeptieren die Anstellung mit einer Berufserlaubnis, bis die Approbation vorhanden ist.


3. Weiterbildung dokumentieren – von Anfang an


Auch wenn der Einstieg stressig ist: Führe dein elektronisches Logbuch (eLogbuch) von Beginn an sauber und vollständig. Fehlen Nachweise zu Rotationen, Tätigkeiten oder erbrachten Leistungen, kann das später zu Problemen bei der Anerkennung der Weiterbildungszeiten führen.


4. Nutze Mentoring, Supervision und Feedback


Frage aktiv nach Feedback, such dir eine:n Mentor:in und reflektiere regelmäßig deine Entwicklung. Die Weiterbildung ist nicht nur ein „Abarbeiten“ von Zeiten, sondern auch eine Phase des persönlichen Wachstums.



Was du aus diesem Artikel mitnehmen solltest

Die Weiterbildung zum Facharzt Innere Medizin in Deutschland folgt einem strukturierten, zweistufigen System: Zuerst absolvierst du eine 36-monatige Basisweiterbildung, anschließend eine 24-monatige Schwerpunktweiterbildung in einem Teilgebiet wie Kardiologie, Gastroenterologie oder einem anderen Gebiet der zahlreichen Möglichkeiten. Voraussetzung ist in jedem Fall die Approbation, bei internationalen Ärzt:innen muss vorher die Fachsprachprüfung(EU-Ausland) sowie Gleichwertigkeitsgutachten oder Kenntnisprüfung (Drittländer) erfolgen.

Die Inhalte und Anforderungen der Weiterbildung sind in der Weiterbildungsordnung Innere Medizin festgelegt, die je nach Bundesland leicht variieren kann. Besonders wichtig ist die lückenlose Dokumentation im elektronischen Logbuch (eLogbuch), denn ohne anerkannte Nachweise ist eine Zulassung zur Facharztprüfung nicht möglich.


Ein zentraler Tipp:

Wenn du bereits weißt, in welchem Schwerpunkt du arbeiten möchtest, solltest du dir frühzeitig eine Klinik mit entsprechender Weiterbildungsermächtigung suchen. So sparst du Zeit und vermeidest unnötige Klinikwechsel.

Dieser Leitfaden hilft dir, die zentralen Begriffe, Abläufe und Entscheidungen rund um die Facharztausbildung Innere Medizin besser einzuordnen – egal ob du aus dem Inland kommst oder als Ärzt:in aus dem Ausland den Weg in die deutsche Weiterbildung gehst.

Am Ende geht es nicht nur um einen Titel – sondern darum, mit Fachwissen, Verantwortung und Leidenschaft die Zukunft der Inneren Medizin mitzugestalten.



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FAQ: Häufige Fragen rund um die Weiterbildung Innere Medizin

Kann ich die Weiterbildung in Teilzeit absolvieren?

Ja, die Weiterbildung ist auch in Teilzeit möglich – zum Beispiel mit 50 % oder 75 % Arbeitszeit. Die Weiterbildungszeit verlängert sich entsprechend. Voraussetzung ist eine Genehmigung durch die zuständige Ärztekammer und eine geeignete Weiterbildungsstätte.

Ist ein Wechsel des Bundeslands während der Weiterbildung möglich?

Grundsätzlich ja. Allerdings unterscheiden sich die Weiterbildungsordnungen leicht je nach Landesärztekammer. Ein Wechsel ist daher möglich, aber mit zusätzlichem Abstimmungsaufwand verbunden. Wichtig ist, frühzeitig die Anerkennung der bisherigen Weiterbildungszeiten zu klären.

Was ist der Unterschied zwischen „Innere Medizin“ und „Innere Medizin und Schwerpunkt“?

Beim Abschluss als Facharzt für Innere Medizin absolvierst du nur die Basisweiterbildung ohne anschließenden Schwerpunkt. In der Praxis ist jedoch die Kombination aus Basis und Schwerpunkt – etwa „Innere Medizin und Kardiologie“ – deutlich verbreiteter und besser anerkannt.

Wie viele Weiterbildungsabschnitte kann ich im Ausland machen?

Ein Teil der Weiterbildung kann im Ausland absolviert werden – vorausgesetzt, die Weiterbildungsstätte ist äquivalent anerkannt und die zuständige Ärztekammer stimmt zu. Eine vorherige Abstimmung mit der Kammer ist unbedingt zu empfehlen.


Muss ich mich selbst um die Eintragung ins eLogbuch kümmern?

Ja. Du bist selbst verantwortlich dafür, deine Weiterbildung lückenlos im elektronischen Logbuch (eLogbuch) zu dokumentieren. Die Inhalte müssen von deinen Weiterbilder:innen regelmäßig bestätigt werden – sonst können sie nicht für die Facharztprüfung angerechnet werden.




Quellen:


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