Facharzt Psychiatrie: Deine Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie – Inhalte, Ablauf & Perspektiven
- Adrian Dula
- 2. Juli
- 6 Min. Lesezeit

Die Facharztausbildung Psychiatrie und Psychotherapie gehört zu den spannendsten und zugleich verantwortungsvollsten Spezialisierungen in der Medizin. Als Facharzt für Psychiatrie betreust du Patient:innen mit psychischen Erkrankungen, begleitest sie oft über lange Zeiträume hinweg und hast dabei die Chance, wirklich etwas in ihrem Leben zu verändern.
Gerade in einer Zeit, in der psychische Gesundheit immer stärker in den Fokus rückt, bietet die Weiterbildung Psychiatrie und Psychotherapie vielseitige berufliche Perspektiven und die Möglichkeit, tief in das Verständnis menschlicher Gedanken und Emotionen einzutauchen.
In diesem Beitrag erfährst du, wie die Facharztausbildung Psychiatrie aufgebaut ist, welche Inhalte und Prüfungen die Weiterbildungsordnung vorsieht und warum sich dieser Weg nicht nur fachlich, sondern auch persönlich lohnen kann.
Kurzprofil der Facharzt-Weiterbildung Psychiatrie und Psychotherapie
Die Facharzt-Weiterbildung Psychiatrie und Psychotherapie ist in Deutschland klar geregelt und bietet dir einen strukturierten Weg, um Experte für psychische Erkrankungen zu werden. Hier findest du die wichtigsten Eckdaten auf einen Blick:
Dauer: Die Weiterbildung dauert in der Regel 5 Jahre in Vollzeit. Eine Verkürzung ist nur in Ausnahmefällen möglich, z. B. durch Anerkennung vorheriger Tätigkeiten.
Voraussetzungen: Du benötigst eine Approbation als Arzt/Ärztin. Viele Kliniken erwarten zudem erste praktische Erfahrungen, etwa durch die Arbeit in einer psychiatrischen oder psychosomatischen Einrichtung im PJ oder während der Assistenzarztzeit.
Organisation & Anerkennung: Die Weiterbildung unterliegt der jeweiligen Weiterbildungsordnung deiner Landesärztekammer. Am Ende steht die Facharztprüfung, die dir den Titel Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie verleiht.
Beliebtheit & Verbreitung: Psychiatrie gewinnt zunehmend an Bedeutung, nicht nur durch den steigenden Bedarf an Versorgungsstrukturen für psychische Erkrankungen, sondern auch durch das wachsende gesellschaftliche Bewusstsein. Viele Nachwuchsärzt:innen schätzen die langfristige Patientenbindung und die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Typischer Arbeitsalltag & Tätigkeitsfelder in der Weiterbildung Psychiatrie
Wenn du dich für die Facharztausbildung Psychiatrie und Psychotherapie entscheidest, erwartet dich ein abwechslungsreicher Berufsalltag. Von der Akutbehandlung über langfristige Therapien bis hin zur Sozialarbeit — kaum ein anderes Fach ist so vielseitig.
Stationäre und ambulante Arbeit als Facharzt Psychiatrie
Während deiner Facharztausbildung Psychiatrie lernst du sowohl die stationäre psychiatrische Versorgung in Kliniken kennen als auch die ambulante Arbeit in Praxen oder psychiatrischen Institutsambulanzen. Dort betreust du Patient:innen mit ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern — von Depressionen und Angsterkrankungen über Suchterkrankungen bis zu schweren Psychosen.
Typische Aufgaben in der Psychiatrie
Erhebung psychiatrischer Befunde und Diagnosen
Planung und Durchführung von Psychopharmakotherapien
Psychotherapeutische Gespräche und Kriseninterventionen
Arbeit im multiprofessionellen Team: Psychologen, Pflege, Ergotherapie, Sozialarbeit
Mitwirkung bei sozialpsychiatrischen Maßnahmen und ggf. rechtlichen Fragen
Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie: Arbeit im Team
Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie bist du oft das Bindeglied zwischen Patient, Angehörigen und unterschiedlichen Berufsgruppen. Gerade in komplexen Fällen ist deine Rolle als Koordinator besonders wichtig.
Kommunikationsstark und medizinisch fundiert
Die Weiterbildung Psychiatrie ist ideal für Ärzt:innen, die sich sowohl für menschliche Schicksale interessieren als auch gerne klinisch-diagnostisch arbeiten. Neben Empathie brauchst du hier auch ein gutes Auge für somatische Ursachen — und ein solides Wissen in internistischer und neurologischer Differentialdiagnostik.
Weiterbildungsinhalte & Rotationen in der Facharztausbildung Psychiatrie
Die Weiterbildung Psychiatrie ist klar in der Weiterbildungsordnung Psychiatrie und Psychotherapie der jeweiligen Landesärztekammer geregelt. Sie stellt sicher, dass du während deiner Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie alle relevanten Kompetenzen erwirbst.
Was lernst du in der Weiterbildung Psychiatrie?
Während deiner rund fünfjährigen Facharztausbildung Psychiatrie sammelst du Erfahrungen in:
Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen, z. B. affektive Störungen, Psychosen, Angst- und Zwangserkrankungen, Suchterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen
Psychopharmakotherapie und deren Überwachung
Psychotherapeutischen Verfahren, meist in Form von Gesprächspsychotherapie (unter Supervision)
Notfallpsychiatrie inkl. Kriseninterventionen und Umgang mit Zwangsmaßnahmen
Psychosomatik und sozialpsychiatrischen Aspekten
Typische Rotationen
Die Weiterbildungsordnung Psychiatrie schreibt meist vor, dass du bestimmte Zeitabschnitte in verschiedenen Bereichen absolvieren musst. Dazu zählen:
Neurologie (i. d. R. 1 Jahr): Um differentialdiagnostisch sicher zu werden und neurologische Ursachen ausschließen zu können
Psychosomatische Medizin oder andere psychiatrische Settings, manchmal auch spezielle Bereiche wie Gerontopsychiatrie oder Suchtmedizin
Manche Kliniken bieten zusätzlich Rotationen in Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie (Psychiatrie auf somatischen Stationen) oder Forensik an.
Breites methodisches Wissen
Von standardisierten Testverfahren über EEG-Befundung bis zur somatischen Mitbehandlung lernst du alles, was ein Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie im Alltag benötigt.
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Prüfung & Titel Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie
Am Ende deiner Weiterbildung Psychiatrie und Psychotherapie steht die Facharztprüfung, die dir offiziell den Titel Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie verleiht. Damit kannst du selbstständig in Klinik oder Praxis arbeiten und deine Patienten umfassend psychiatrisch-psychotherapeutisch betreuen.
Ablauf der Facharztprüfung
Die Facharztprüfung Psychiatrie ist eine mündliche Prüfung und wird von der zuständigen Landesärztekammer organisiert.
Sie dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten und findet meist vor einem Dreiergremium statt.
Prüfungsinhalte orientieren sich an der Weiterbildungsordnung Psychiatrie, also an den dort festgelegten Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten.
Inhalte & Vorbereitung
Inhaltlich werden alle Bereiche abgefragt, die du während deiner Facharztausbildung Psychiatrie durchlaufen hast, z. B.:
Diagnostik und Therapie psychischer Störungen
Psychopharmakologie und Nebenwirkungsmanagement
Psychotherapeutische Techniken und Gesprächsführung
Notfall- und Zwangsmaßnahmen
Differentialdiagnosen inkl. neurologischer und internistischer Abklärung
Zur Vorbereitung nutzen viele Assistenzärzt:innen neben Fachliteratur auch spezielle Prüfungskurse für den Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie oder Lerngruppen. Häufig helfen außerdem interne Kolloquien in der Klinik, die genau auf die Prüfung zugeschnitten sind.
Warum Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie?
Viele Ärzt:innen entscheiden sich ganz bewusst für die Facharztausbildung Psychiatrie und Psychotherapie — und das aus guten Gründen. Dieses Fachgebiet bietet dir nicht nur medizinisch spannende Herausforderungen, sondern auch tiefe Einblicke in das Leben und die Psyche deiner Patient:innen.
Für wen eignet sich die Weiterbildung Psychiatrie?
Die Facharztausbildung Psychiatrie ist ideal, wenn du:
gerne Gespräche führst und empathisch auf Menschen eingehst,
Interesse an psychischen Krankheitsbildern hast und verstehen willst, was Menschen in die Krise treibt,
gleichzeitig auch medizinisch-diagnostisch sicher arbeiten möchtest (z. B. um somatische Ursachen auszuschließen),
und gut im Team mit Pflege, Psychologen und Sozialdiensten zusammenarbeiten kannst.
Work-Life-Balance & Belastung
Die Weiterbildung Psychiatrie gilt im Vergleich zu vielen anderen klinischen Fächern als familienfreundlich. Natürlich gibt es auch hier Dienste und belastende Situationen, vor allem in Notfällen oder bei aggressiven Patienten. Trotzdem empfinden viele die Arbeitszeiten insgesamt als planbarer — was die Psychiatrie zu einer attraktiven Option für Ärzt:innen mit Familie macht.
Was macht den Facharzt Psychiatrie besonders?
Viele Kollegen schätzen an der Psychiatrie und Psychotherapie:
die langfristige Patientenbindung,
das Gefühl, Menschen wirklich in entscheidenden Lebensphasen helfen zu können,
und die große fachliche sowie persönliche Entwicklung, die dieser Weg mit sich bringt.
Fazit: Lohnt sich die Weiterbildung zum Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie?
Die Facharztausbildung Psychiatrie und Psychotherapie bietet dir die Möglichkeit, Medizin und Psychologie auf einzigartige Weise zu verbinden. Du lernst nicht nur Krankheitsbilder und Therapien, sondern auch die Geschichten und Schicksale dahinter kennen — und kannst damit Menschen oft langfristig unterstützen
Wenn du dir vorstellen kannst, mit viel Empathie, medizinischem Know-how und einem interdisziplinären Team psychisch erkrankte Menschen zu begleiten, ist die Weitebildung Facharzt Psychiatrie genau das Richtige für dich. Neben der hohen gesellschaftlichen Relevanz und dem stetig wachsenden Bedarf an Psychiater:innen profitierst du auch von einer in vielen Fällen gut planbaren Work-Life-Balance.
Am Ende deiner Weiterbildung Psychiatrie hältst du nicht nur den Facharzttitel in der Hand — sondern auch einen Schlüssel zu einem Fachgebiet, das fachlich fordert, menschlich berührt und echte Spuren hinterlässt.
FAQ zur Weiterbildung Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie
Wie lange dauert die Facharzt-Weiterbildung Psychiatrie?
Die Facharztausbildung Psychiatrie und Psychotherapie dauert in der Regel 5 Jahre in Vollzeit. Darin enthalten ist meist ein Jahr Rotation in die Neurologie. Teilzeitmodelle sind möglich, verlängern aber entsprechend die Weiterbildungszeit.
Was lernt man in der Weiterbildung Psychiatrie konkret?
Die Weiterbildungsordnung Psychiatrie legt fest, psychische Erkrankungen sicher zu diagnostizieren und zu behandeln — sowohl medikamentös (Psychopharmakotherapie) als auch psychotherapeutisch. Außerdem gehören Notfallpsychiatrie, sozialpsychiatrische Aspekte und die Abklärung somatischer Ursachen zu den festen Inhalten laut Weiterbildungsordnung Psychiatrie.
Kann ich als Facharzt für Psychiatrie auch ambulant arbeiten?
Ja. Nach bestandener Facharztprüfung kannst du sowohl in einer eigenen Praxis als auch in einer ambulanten psychiatrischen Institutsambulanz tätig werden. Viele Psychiater:innen entscheiden sich nach der Klinikzeit für die ambulante Versorgung, weil sie oft mehr planbare Arbeitszeiten ermöglicht.
Wie familienfreundlich ist die Weiterbildung Psychiatrie?
Verglichen mit vielen anderen Fachgebieten bietet die Weiterbildung Psychiatrie häufig eine bessere Work-Life-Balance. Zwar gibt es auch hier Dienste und belastende Situationen, aber viele Weiterbildungsstätten ermöglichen Teilzeitmodelle und flexible Arbeitszeitgestaltung.
Warum lohnt sich die Facharztausbildung Psychiatrie und Psychotherapie?
Weil du in kaum einem anderen Fachgebiet so viel über Menschen und ihre Lebensgeschichten erfährst — und weil du die Chance hast, Patient:innen in oft existenziellen Krisen wirklich zu helfen. Zudem ist der Bedarf an Fachärzt:innen für Psychiatrie und Psychotherapie stetig wachsend.
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)
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